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Nicht schuld, aber verantwortlich

Zeitzeugin Eva Weyl zu Gast am Goethe

Am Mittwoch, den 29.11., besuchte Frau Eva Weyl (82) das Goethe-Gymnasium.  Einzelne Schüler und Lehrer hatten sie auf einer Studienfahrt in die Gedenkstätte des  KZ Westerbork in den Niederlanden Ende vergangenen Schuljahres kennen gelernt und zu einem Besuch in Dortmund eingeladen.

Die Schüler hatten sich im Juni auf die letzten Spuren ihrer ehemaligen Mitschülerin Frau Margarete Steinmann, geb. Zacharias begeben. Für Frau Steinmann und ihren Ehemann Paul hatte die Schule Ende März zwei Stolpersteine verlegen lassen. Frau Weyl erwiderte die Einladung gerne und berichtete von ihrer Zeit als Kind in diesem Konzentrationslager der SS auf holländischem Boden.

Gut unterstützt von persönlichen Bildern und Fotos aus dem Konzentrationslager schilderte sie die „verkehrte Welt“ in diesem Konzentrationslager. Denn der Kommandant Obersturmführer Gemmecker sorgte für eine relativ gute Ernährungslage und richtete sogar ein Krankenhaus auf dem Gelände des KZ ein – nur um dann alle paar Tage im Schnitt 1000 Lagerinsassen in den sicheren Tod in das KZ Auschwitz zu schicken.

Frau Weyl redete deshalb vom schönen Schein dieses Lagers, in dem sie selbst fast drei Jahre leben musste. Eindringlich sprach Frau Weyl die Schüler an: „Ihr seid an den damaligen Ereignissen nicht schuld. Aber ihr seid verantwortlich für die Zukunft – damit so etwas wie damals nie wieder passiert!“ Ungefähr 250 Schüler und Schülerinnen lauschten Frau Weyls Vortrag überaus konzentriert. Mitglieder der Stolperstein AG überreichten Frau Weyl als kleines Dankeschön rote Rosen und eine Festschrift der Schule.

Martin Hendler

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