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Räuber, Waffen, Hinterhalt

Der Literaturkurs der Q1 im Geiste eines Klassikers

An drei aufeinanderfolgenden Abenden legte der Literaturkurs der Q1 unter Regie von Ralph Kleversaat die Adaption eines Klassikers auf die Bühne, die sich sehen lassen konnte.

Im Programm heißt es in jugendlich-sympathischem Understatement: „Wie jedes Jahr versucht der Literaturkurs der Q1 das Publikum, ob jung oder alt in seinen Bann zu ziehen. Deshalb war es vor allem wichtig für uns, ein Stück zu spielen, welches wir selbst gestalten konnten. Wir wurden uns schnell einig.
Räuber, Waffen, Hinterhalt. Unser Motto des diesjährigen Stücks. Mit großer Hilfe unseres Lehrers Herrn Kleversaat inszenierten wir auf der Grundlage des Stücks Die Räuber von Friedrich Schiller unser eigenes Theaterstück. Wir bildeten Gruppen und schrieben fleißig einzelne Szenen, die am Ende zum großen Ganzen zusammengefügt wurden. Und fertig war das Stück.“

Diese Entscheidung - den Klassiker als Vorlage zu nutzen aber die Sprache anzupassen - war eine hervorragende Entscheidung. Schiller hätte verständnisvoll geschmunzelt. Derbe mit diversen Kraftausdrücken, Liebe, Eifersucht, Gewalt, Konkurrenz - vor ca. 250 Jahren mitreißend, heute mitreißend.

Sympathisch offen formuliert der Regisseur: „Schillers Räuber, in der übernächsten Woche bei uns in der Aula! Eine kleine Entschuldigung vorweg an die Germanistenfraktion: Wer in den Aufführungen elegant versteckte Schillerzitate oder erhebende Verse erwartet, kommt leider diesmal nicht auf seine Kosten. Mit der Truppe ging das nicht. Die (hauptsächlich) Jungs wollten nämlich was mit Verbrechen und Gewalt.

Nachdem ich den Kurs auf nur zwei (oder werden's  drei???) Tote runtergehandelt hatte, stand der Plan fest: Schillers „Räuber“ sollten es sein - allerdings äußerst publikumsverträglich bearbeitet und aktuell verortet. Wie immer bei Klassikern ist ja der Plot zeitlos: edler junger Mann (mit Sympathien für's Verbrechen - natürlich nur das, das den Reichen nimmt und den Armen gibt) wird durch eine Intrige seines fiesen Bruders dazu verleitet, wirklich Verbrecher zu werden, mit Bande, Gangsterbraut und allem was dazugehört. Möglicherweise geht das alles auf die Dauer nicht gut ...  aber das kann man ja vorher bei Schiller nachlesen...“

Wer an einem der Abende dabei war - und das waren erfreulich viele -, der kann froh sein. So viel Wildheit, so viel Energie, so viel Leidenschaft sieht man nicht so oft. Unsere jungen Schüler auf den Spuren eines kraftvollen Klassikers, angeleitet von einem dynamischen Lehrer machten es möglich!

Dass der vokalpraktische Kurs von Frau Boy die lockere Szenenreihung - Sturm und Drang halt - mit immer passenden, immer unter die Haut gehenden Liedern unterstützte, gab dem Ganzen auch in dieser Hinsicht eine Abrundung, eine weitere Bedeutungsebene. Ein Erlebnis!

Wir freuen uns auf's kommende Jahr. Was die sich dann wohl ausdenken mögen? Seien wir gespannt und halten uns einen Sommerabend im Jahr 2017 frei!

Die Fotos stammen von der Aufführung am 10. Juni

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