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Fachschaft Philosophie

Ziele des Faches Philosophie

„Der Philosophieunterricht thematisiert die Grundlagen des menschlichen Wissens, die Normen und Werte des Handelns und die Bedingungen der Wirklichkeit in ihren kulturellen, gesellschaftlichen, ökonomischen, geschichtlichen und politischen Erscheinungen. Der Philosophieunterricht entspricht damit dem menschlichen Grundbedürfnis nach der diskursiv-argumentativen Beantwortung von Fragen, die aus dem Zweifel am Selbstverständlichen erwachsen.“

Wie die Einzelwissenschaften, z.B. die Geschichte, ist auch die Philosophie auf gesichertes Wissen, auf begründete Wahrheit aus (Philosophie heißt: Liebe zum Wissen / zur Weisheit). Philosophie überschreitet allerdings die Einzelwissenschaften, indem sie auch dort noch Erkenntnis sucht, wo jene aufgehört haben zu fragen. Während die Geschichte z.B. zurückblickt und die historischen Zusammenhänge zu erklären versucht, ist die Geschichtsphilosophie bemüht, aus dem bisherigen Verlauf auf die Zukunft zu schließen: Gibt es einen Fortschritt in der Geschichte? Kann der Mensch „seine“ Geschichte selbst bestimmen oder geht sie einem erkennbaren Endzustand entgegen? Wissenschaftlich-logisch gelangt die Philosophie zu ihren Antworten. So stößt der problemorientierte philosophierende Mensch (also hier die Schüler!) stets auf mindestens zwei mögliche Lösungen. Entsprechend wird auch hier die Frage nach dem Sinn des Lebens auf verschiedene Weise (richtig) beantwortet. So alt wie die „quälenden Fragen“ sind, so alt ist auch die Philosophie, die von der Antike (Platon, Aristoteles) bis zur Gegenwart (Heidegger, Scheler, Sartre, Jünger) um neue Antworten bemüht ist. Der Philosophieunterricht stellt zwar das Philosophieren in den Mittelpunkt, möchte den Schülerinnen und Schülern jedoch zu den behandelten Problemen jeweils antike und moderne Sichtweisen vermitteln.

Das Fach wird in der Jahrgangsstufe EF dreistündig angeboten, ab der Q1 als Grundkurs mit drei Wochenstunden oder als Leistungskurs fünfstündig. Die verbindlichen Richtlinien geben für die verschiedenen Kurshalbjahre Rahmenthemen vor. In der Einführungsphase (EF) erfolgt eine Einführung in die Themen und Methoden des Faches mit Beispielen aus den verschiedenen philosophischen Disziplinen.

Philosophie kann schriftlich wie mündlich bis zum Abitur belegt werden und als Abiturfach gewählt werden. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht das philosophische Gespräch, es basiert in der Regel auf philosophischen Texten bekannter (auch weniger bekannter) Philosophen. Eigentliches Ziel ist es, selber philosophieren zu lernen. Besondere Eignungen für das Fach Philosophie liegen in einer grundsätzlichen Gesprächsbereitschaft, Toleranz gegenüber alternativen Denkmodellen, engagierter Textarbeit und logisch-stringenter Argumentation.

Die Schülerinnen und Schüler sind grundsätzlich verpflichtet am konfessionellen Religionsunterricht teilzunehmen, haben aber die Möglichkeit unter Geltendmachung von Gewissensgründen, ober bei fehlendem Angebot in der jeweiligen Konfession das Fach Philosophie als Religionsersatzfach zu wählen. Soll in einem solchen Fall das Fach Philosophie Abiturfach werden, muss die Schülerin oder der Schüler ein anderes gesellschaftswissenschaftliches Fach als Religionsersatzfach ins Abitur einbringen.

Das Fach Philosophie der Sek II baut nicht auf dem Fach Praktische Philosophie der Sek I auf.

Kann man Philosophie in der Oberstufe am Goethe-Gymnasium belegen?
Philosophie ist ein reguläres Fach des Aufgabenfeldes II, es deckt die Pflichtbelegung im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich ab. Philosophie wird seit Jahren regelmäßig auch als drittes oder viertes Abiturfach belegt.

Wer muss/kann Philosophie in der Oberstufe belegen?
Muss man Philosophie belegen, wenn man kein Religion hat?
Philosophie ist auch das so genannte Religionsersatzfach. Religion muss von allen Schülerinnen und Schülern in der EF oder der Q1 belegt werden. Alle die dies nicht möchten, müssen Philosophie belegen.

Muss man Praktische Philosophie gehabt haben um Philosophie wählen zu können?
Nein. Philosophie ist ein neu einsetzendes Fach in der Oberstufe. Man wird gewisse Wiedererkennungswerte haben, wenn man zuvor Praktische Philosophie hatte, aber dies ist keine Voraussetzung. Die wichtigen Methoden werden in der Einführungsphase behandelt und die Themen werden ohnehin neu aufgerollt und aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet als es in der Sekundarstufe I möglich ist.

Kann man Religion und Philosophie in der Oberstufe wählen?
Grundsätzlich ja. In diesem Fall ist Philosophie wie oben erwähnt reguläres Fach des AFII und kann diesen Bereich im Abitur abdecken. Aus organisatorischen Gründen kann es aber vorkommen, dass Religion und Philosophie zeitgleich stattfinden müssen. In diesem Fall müsste man sich entscheiden.

Kann man Philosophie mit ins Abi nehmen, wenn man kein Reli hat?
Ja. Aber man muss in diesem Fall eine zusätzliche Gesellschaftswissenschaft mündlich (oder auch schriftlich) belegen, die als Ersatz für Religion gerechnet wird.

Gibt es Leistungskurse in Philosophie?
Selten. Zwei Mal hintereinander konnte ein LK in Kooperation mit dem Phönix-Gymnasium angeboten werden. Dauerhaft ist dies aus organisatorischen Gründen aber nicht möglich.

Was ist der Unterschied zwischen Philosophie und Religion (bzw. anderen Gesellschaftswissenschaften)?
Für die Philosophen ist an erster Stelle entscheidend, dass man im Unterricht in Philosophie nicht auf ein festes Glaubensbekenntnis festgelegt ist. Thematisch gibt es zwischen Philosophie und Religion, aber auch anderen Gesellschaftswissenschaften gewisse Überschneidungen, welche jedoch auf unterschiedliche Weise betrachtet werden. Alle behandelten Themen werden in Philosophie völlig unvoreingenommen betrachtet. Es geht weniger darum die Fakten zu einem Thema zu lernen, als vielmehr die Begründungen zu verstehen und zu hinterfragen.

Muss man in Philosophie viel lesen?
Ja. Das Philosophieren lernt man indem man zunächst verstehen lernt, was andere Philosophen gedacht haben. Ausgehend von der Lektüre müssen aber immer auch eigene Gedanken weiterentwickelt werden.


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