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Wissenschaft für alle

Slammo ergo sum

Seit Jahren schreiben unsere Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 11 (Q1) eine Facharbeit zu einem Thema ihrer Wahl bei einem betreuenden Lehrer eines ihrer Kurse. So kamen auch in diesem Jahr weit über 100 Arbeiten zusammen, die ein riesiges Spektrum abdeckten. Um nach Begutachtung und Beurteilung in die schriftliche Note einzugehen und dann im elektronischen Nirwana zu verschwinden.

So wie alle Jahre also? – Nein!, lautete die entschiedene Antwort aus der Richtung zweier Oberstufenlehrer. Ralph Kleversaat kreierte das Motto: „Slammo ergo sum“ – Personalendung „-o“, enge Anlehnung an Augustin bzw. Descartes, spätestens hier tritt der gebildete Lateinlehrer ins Rampenlicht.

Selber in verschiedenen Welten unterwegs brachte Ralph Kleversaat einen Science Slam zur Sprache, in dem der wissenschaftliche Ansatz mit populärer Vorstellung verbunden werden sollte. Warum sind wir darauf nicht schon früher gekommen … ?

Moment – auf dieselbe Idee kam der Kollege Patrick Bark, in der Folge gab es im regen Austausch zweier unorthodox denkender Menschen die erste Kopfgeburt: Der Science Slam war auf dem Wege.

Als kongeniale Mitstreiter und später auch charmante Conférenciers brachten die Zwei diesen Neuansatz auf die Bühne. Allein die Fliegen der beiden sorgten für viel Eindruck. Für den „ewigen Ruhm“ von sieben Schüler-„Kopfgeburten“ sorgt ein Wanderpokal, der einen in Acryl konservierten Ölzweig trägt. Preis edler Wettstreitender seit der Antike. Künstlerische Gestalterin dieser Trophäe ist Sabine Brinkmann, die auch die Fotos beitrug. Für die eher handfeste Belohnung ein Preisgeld, das der Förderverein des Goethe-Gymnasiums in Person von Frau Rottmann beitrug.

Sieben der Besten hatten so am Abend des 27. April in der Aula binnen sieben Minuten dem Publikum ihr Thema, ihre Ergebnisse, ihre Leidenschaft im edlen Wettstreit nahezubringen. Den Sieger schließlich sollte das Publikum bestimmen, das Applaus-o-Meter wurde vom stellvertretenden Schulleiter Dr. Tendahl bedient und erklärt. Grundbedingung: Nur „körpereigene Mittel“ waren erlaubt und entscheidend sollte der Mittelwert von 20 Sekunden Höllenlärm sein. Über diese Modalität kann man vielleicht noch einmal reden.

Zuvor aber hing das Publikum gebannt an den Lippen aller sieben KandidatInnen und ließ sich mitreißen von den Vorträgen über die Flüchtlingspolitik in Dortmund, das Goethe-Gymnasium in der Zeit des Nationalsozialismus, einen speziellen Trainingsplan für Menschen mit einer Sprunggelenksfraktur, die Wirkung von Nikotin auf den Herzschlag, die Frage nach einem gerechten Krieg und schließlich der Figur des Todes in heutiger Literatur.

Da standen gebildete junge Menschen im Rampenlicht, die beileibe keine Fachidioten sind, sondern selbstbewusste Personen, die schon sehr erwachsen wirkten.

Das Publikum goutierte und schätzte dies, die beiden Vorträge des vokalpraktischen Kurses von Frau Boy, nicht zuletzt aber auch die Begleitung der beiden charmanten Conférenciers in schwarzem Anzug und Fliege offensichtlich sehr.

Eigentlich hatten es alle verdient zum Sieger gekürt zu werden – letztlich wurden es Leon Brendler als Gewinner, gefolgt von Maurits Zienau und Jannik Kazi. Wir alle gratulieren, fühlen uns unterhaltsam gebildet und freuen uns auf eine Fortsetzung im kommenden Schuljahr!

Zuvor jedoch, noch vor den Sommerferien, freuen wir uns auf ein weiteres Bonbon, an dem Ralph Kleversaat beteiligt ist: Am 8., 9. und 10. Juni erwartet uns am selben Ort eine sehr freie Inszenierung von Schillers „Räubern“, wir sind gespannt!

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