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Phänomenta digital am Goethe

Auch zu Corona-Zeiten möglich

Für die Klassen 8c und 8e des Goethe-Gymnasiums war es ein besonderes Event am zehnten Dezember Experimente auf Abstand mitzuerleben. Möglich wurde dies Dank eines virtuellen Treffens mit dem Moderator Joachim Hecker.

In Kooperation mit den Ruhr Nachrichten brachten Joachim Hecker, Annette Kallenbach, Ruhrnachrichten, und Vera Anschütz von der Phänomenta den Schüler*innen des achten Jahrgangs des Goethe-Gymnasiums auf digitalem Weg Wissenschaft näher. Während die Schüler in der fünften Stunde, jeweils in ihren Klassen, per Beamer teilnahmen, befanden sich die Verantwortlichen im „Homeoffice“. Nach einigen technischen Schwierigkeiten zu Beginn konnte der ungewöhnliche Show-Unterricht digital starten. Der Ingenieur und Wissenschaftsjournalist Joachim Hecker verstand es auf unterhaltsame Weise Experimente auf Abstand vorzuführen. Unter anderem zeigte er, wie ein „Armes Raum“ funktioniert, oder wie viele Salzkörner man bräuchte, um ein Ei auf einen Tisch zu stellen. Dabei führte Versuchsleiter Joachim Hecker insgesamt sechs unterschiedliche Experimente durch. Diese lieferten den Teilnehmern einen groben Überblick über das Programm der PHÄNOMENTA Lüdenscheid und boten noch dazu einen Einblick in die Welt der (Natur-)Wissenschaft, wobei insbesondere physikalische Fragen beantwortet wurden.

Zunächst stellte Hecker den Schüler*innen beider Klassen den sogenannten Ames-Raum vor, eine bekannte optische Täuschung, die beispielsweise im Bereich der Medien häufig Gebrauch findet. Dabei sind Decke und/oder Boden eines Raumes schief gebaut, sodass eine Person oder ein Gegenstand auf einer Seite deutlich größer wirkt als auf der anderen.
Die zweite Thematik der Präsentation stellte Infrarot dar. Die Funktion von Infrarotkameras in und außerhalb des Alltags wurde dabei anhand vieler Beispiele erläutert.

Dann ging er auf das Aufpusten eines Luftballons in der Mikrowelle ein. Zunächst wurde der Luftballon mit Wasser gefüllt, wobei Hecker erklärte, dass bereits ein Esslöffel Wasser ausreiche, um diesem die Größe einer Melone zu verleihen. Er wies darauf hin, dass das Experiment nur in der Mikrowelle funktioniere, da der Luftballon außerhalb der Mikrowelle wieder zusammenschrumpfe.

Beim vierten Versuch erklärte Hecker mittels des Prinzips der Reibung den sogenannten Schwerpunkt. Dazu legte er einen Besen mit langem Stiel auf seine ausgebreiteten Arme und führte diese zusammen. Zuvor jedoch erteilte er den Schülern den Auftrag, zu überlegen, wie das Experiment wohl verlaufen würde.

Als nächstes präsentierte Hecker das Ei des Kolumbus. Bei diesem Versuch ging es darum, ein Frühstücksei derartig auf ein paar Salzkörnern zu positionieren, dass dieses stehen blieb. Hecker erläuterte, dass mindestens drei Körner benötigt würden, um eine Fläche zu erhalten, auf der das Ei stehen könne.

Als Letztes beschriftete er einen Kunststoffbecher mit Permanentmarker. Dann erhitzte er den Becher. Das Ergebnis stellte eine Scheibe dar. Hecker begründete dies damit, dass der Kunststoff sich an seine alte Form erinnere. Die Symbole auf dem Becher hatten sich verzogen, was Hecker als eine wunderbare Kombination von Kunst und Wissenschaft wertete.

Ergänzend erläuterte Hecker noch einen Stand an der Wand. Er erklärte, dass man sich mit beiden Beinen angelehnt an der Wand nicht nach vorne beugen könne.
Anschließend ging er noch auf Fragen der Schüler ein und teilte ein Handout aus, auf dem zusätzliche Versuche verzeichnet wurden, die auch größtenteils zu Hause durchgeführt werden können. Das von den Schüler*innen vorgeschlagene Experiment mit Cola und Mentos wollte er aber nicht umsetzen.  


Am Schluss der Veranstaltung kam Hecker wie bereits vorher zu dem Schluss: „Ich mag die Wissenschaft nicht, ich liebe sie.“

Die Schüler*innen fanden, dass die Aufmachung der Experimente gut gemacht war. Gleichzeitig wurde positiv aufgenommen, dass sie häufig bei dem virtuellen Ereignis miteingebunden wurden. Die Vielfältigkeit der Versuche konnte die Schüler*innen ebenfalls überzeugen.

Bei den persönlichen Highlights ging ihre Meinung jedoch weit auseinander.
Die meisten der Befragten wiesen ein enormes Interesse für die Thematik der Infrarotkameras auf. Insbesondere faszinierte sie, dass mit Infrarot Dinge gesehen werden können, die sonst für das Auge nicht zu erkennen sind. So fanden sie beispielsweise die dadurch erweiterte Entdeckung von Galaxien sehr interessant. Andere Schüler*innen konnten sich besonders für den Ames-Raum begeistern. Doch auch das Aufblasen des Luftballons stieß bei den Schüler*innen auf Gefallen, ebenso wie die Tatsache, dass Kunststoff ein Gedächtnis hat.

Phänomenta digital am Goethe

Interview im Anschluss an die Science Show

Interview von: Ela Felekoglu, Luisa van Es und Maxim Paschke, alle Klasse 8c

8c: Wir wollten wissen, wie es zu dieser Veranstaltung gekommen ist.

Jo Hecker: Das hat sich ganz gut ergeben; ich mache viel mit “Neugier-Kisten”, die haben wir gerade zusammengestellt. Da sind ganz viele Experimente drin. Diese Neugier-Kisten kann man sich ausleihen. Da kann man Infrarot sehen. Man kann Ultraschall hören; man kann einen Kopfhörer ausprobieren, bei dem man Musik hören kann, obwohl man sich die Ohren zuhält. Ganz verschiedene Sachen. Die Ruhr-Nachrichten haben davon Wind bekommen und diese Veranstaltung heute hier organisiert, einen Wettbewerb gemacht, Schulen durften sich bewerben und ihr habt den Zuschlag bekommen. Das ist wunderschön. Und so können wir heute trotz Corona hier zusammen sein. Und ihr seht ja auch, Frau Anschütz von der Phänomenta Lüdenscheid und Frau Kallenbach von den RN Dortmund, die beiden haben das Ganze hier organisiert.

8c: Nächste Frage: Wie ist die Kooperation mit Ihnen und der Phänomenta zustande gekommen?

Hecker: Eigentlich ganz einfach. Ich mag die Phänomenta. Ich treib’ mich hier öfters ‘rum und dann hat die Frau Anschütz gefragt: “Wollen wir nicht mal was zusammen machen?”, und dann habe ich: “Ja!”, gesagt.
Anschütz: Da haben wir ganz laut gerufen: „Ja, wir wollen was zusammen machen!“. Das ist nicht das erste Projekt, das wir gemeinsam durchführen. Wenn wir große Feste haben, ist der Jo Hecker auch immer mit am Start und begeistert das Publikum hier vor Ort. Und da das jetzt leider in Corona-Zeiten nicht geht, haben wir das Projekt Neugier-Kiste an den Start gebracht, um eben mit der Phänomenta und mit Wissenschaft und mit Experimenten zu euch in die Schule kommen zu kommen. Und mal schauen, was als nächstes auf dem Plan steht, was wir gemeinsam realisieren werden.

8c: Wir haben noch eine Frage an Herrn Hecker: Was ist Ihr beruflicher Hintergrund?

Hecker: Ich habe mal Elektrotechnik studiert; ich bin also von der Herkunft her Ingenieur. Ich habe dann den Beruf gewechselt und bin Journalist geworden. Habe ein Vierteljahrhundert beim WDR gearbeitet; erst in Dortmund, dann in der Wissenschaftsredaktion in Köln. Ich habe mich dieses Jahr selbstständig gemacht mit Science Shows, die mache ich schon seit 15 Jahren, das macht mir großen Spaß. Das war ein bisschen doof, weil im April sollte ich in Sibirien, Äthiopien und in Washington sein. Das ist alles abgesagt worden wg blödem Corona und dann habe ich mir überlegt: “Was machst du jetzt? Wegen Corona machst du was online.”. Und das läuft super gut. Online war ich dieses Jahr in Peru, in Argentinien, in den USA, in Indien, in Russland, in Kasachstan, in Pakistan, in Thailand, in Polen, in Tschechien, ...macht total Spaß. Kann ich weiter das machen, was ich sonst mache, vom Wohnzimmer aus.

8c: Ich glaube, ich habe Sie mal bei der Phänomenta gesehen, Herr Hecker. Sie hatten so Zahnbürsten, die Elvis gespielt haben.

Hecker: Du bist so gut, perfekt! Komm ruhig öfters in die Phänomenta! Ja, da habe ich mal Zahnbürsten gezeigt, mit denen man beim Zähneputzen Musik hören kann, die über die Zähne, über das Gebiss ins Ohr hineingeht, ohne über das Ohr zu gehen, ja.

8c: Wie sind Sie auf diese Experimente gekommen? Woher kommen Ihre Ideen? Wieso sind es genau diese Experimente, die Sie uns heute gezeigt haben?

Hecker: Ich habe jetzt welche gezeigt, die man im Wohnzimmer machen kann, ohne dass ich das Wohnzimmer versaubeutele und die gut vor der Kamera zu zeigen sind und die mir Spaß machen. In meinem Beruf kann ich alles das machen, was mir Spaß macht. Das ist ein großer Luxus.

8c: Wir bedanken uns für dieses Gespräch!

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